Licht an- Rund die Hälfte fiel durch

Beim Fahrrad-Check der Polizeikreisbehörde an der Josef-Annegarn-Schule in Ostbevern hatte fast jede zweite Leeze zu viele Mängel.

Das Fazit bei der Begutachtung der Zweiräder fiel für die Polizeibeamten der Kreisbehörde erschreckend aus.
Das Fazit bei der Begutachtung der Zweiräder fiel für die Polizeibeamten der Kreisbehörde erschreckend aus. Foto: Anne Reinker
 
Die Lampe am Fahrrad bleibt dunkel, und die Bremse quietscht mehr, als dass sie für den rechtzeitigen Stopp sorgt: Das sind nur einige der Mängel, die beim Fahrrad-Check der Polizeikreisbehörde an der Josef-Annegarn-Schule festgestellt wurden. Am Montagmorgen waren die Mädchen und Jungen aufgerufen, mit ihren Zweirädern „vorstellig“ zu werden. Eine Aktion im Sinne der Präventionsarbeit der Polizei.

Neben den schlechten Licht- und Bremsanlagen waren es auch die nicht funktionierenden Klingeln, die den Polizeibeamten Richard Rauer, Jürgen Holtmann und Carola Krewerth bei den Rädern der Kinder und Jugendlichen auffielen. Und das nicht gerade an wenigen der Drahteseln. „Es gibt insgesamt erschreckend viele Mängel“, sagte Rauer, der als Verkehrssicherheitsberater tätig ist.

Vor allem in den kommenden Monaten, wenn sich die Schüler oft im Dunklen mit dem Zweirad bewegen, muss dessen Leuchtkraft zuverlässig sein. „Das ist das Hauptproblem“, meinte Polizeihauptkommissar Jürgen Holtmann. Auch Reflektoren in ausreichender Anzahl an den Speichen sind ein Muss bei verkehrstüchtigen Rädern.

Nacheinander traten die Jugendlichen mit ihren Leezen in der Aula der Schule an. „Ich wusste eigentlich wohl, dass die Klingel kaputt ist“, sagte Luisa aus dem siebten Jahrgang. Doch das war auch das Einzige, das das Polizeitrio zu beklagen hatten. Neben der Fahrradglocke landete nichts auf der Mängelliste. Diese wird übrigens über die Schule an die Eltern weitergeleitet mit der Aufforderung, den Fehler zu beheben und den Mängelbericht zu unterschreiben. Dieser geht dann an die Schule zurück.

Der Bericht über das Rad von Jana fiel gut aus. „Ich habe gewusst, dass mein Fahrrad in Ordnung ist“, meinte die Zwölfjährige. „Wenn etwas kaputt ist, bringe ich es zur Reparatur“, fügte sie hinzu. Sie durfte sich daher die „TÜV“-Plakette der Polizei an ihr Zweirad kleben.

Bei den typischen Mountainbikes fielen die Mängelberichte meist etwas umfangreicher aus, sind diese doch beim Verkauf ohne Lichtanlagen und Reflektoren ausgestattet. „Da muss in der Regel nachgerüstet werden“, erklärte Jürgen Holtmann.

Das Fazit der Polizeibeamten nach der Begutachtung fiel schlecht aus: „Fast die Hälfte der Räder war in einem nicht verkehrstüchtigen Zustand“, berichtete Richard Rauer. Von den 236 vorgestellten Fahrrädern wiesen 121 Exemplare Mängel auf. Allen voran, wie erwartet, die Mountainbikes. Aber noch etwas anderes stieß den Beamten negativ auf. „Erschreckend war die Einstellung der Schülerinnen und Schüler“, sagte der Verkehrssicherheitsberater. Diese hätten eine deutliche Gleichgültigkeit gegenüber der Verkehrstüchtigkeit ihrer Räder gezeigt. „Dabei wissen sie genau, wie ein Fahrrad auszusehen ist“, so Rauer. Der potenziellen Gefahr im Straßenverkehr seien sich die Jugendlichen nicht bewusst.

Die Beseitigung der Mängel ist keine Empfehlung, sondern ein Muss für die Eltern. Wird dieser Aufforderung nicht gefolgt, kann es bei einer Kontrolle im Straßenverkehr teuer werden. Das Fehlen einer funktionierenden Klingel etwa kostet 15 Euro, eine defekte Bremse schmälert den Geldbeutel um zehn Euro. Doppelt so teuer ist ein defektes Licht, fehlen seitliche Reflektoren wird man mit 15 Euro zur Kasse gebeten.

Quelle: WN (von Dienstag, 29.10.2019, 20:00 Uhr; aktualisiert: 30.10.2019, 12:08 Uhr)