Hoffen auf Vierzügigkeit
Josef-Annegarn-Schule will angesichts der Anmeldezahlen Überhangsklasse bilden / Gespräche

wn2017005Ostbevern - Die Josef-Annegarn-Schule ist ganz offensichtlich sehr beliebt. Denn: Es haben sich mehr Schüler angemeldet, als die Schule aufnehmen kann – eigentlich...

Andreas Behnen hat bereits alle Hebel in Bewegung gesetzt: Denn die Josef-Annegarn-Schule hat nach dem Abschluss mehr Anmeldungen, als aktuell durch die Dreizügigkeit der Einrichtung berücksichtigt werden können. Daher hat der Schulleiter erste Gespräche mit der Bezirksregierung und anderen Entscheidungsträgern geführt, um eine sogenannte Überhangklasse genehmigt zu bekommen. „Ich hoffe auf eine schnelle und vor allem positive Entscheidung der Behörde“, sagt Behnen.
Er hat zum ersten Mal mit einer solchen Situation zu tun. Denn bei einer Verbundschule, das war die Josef-Annegarn-Schule bis Sommer vergangenen Jahres, ist die Zügigkeit der Einrichtung nicht generell festgelegt. Letztlich liegt diese in der Entscheidung des Schulleiters – natürlich nach Rücksprache etwa mit dem Schulträger.
Bei einer Dreizügigkeit könnten etwa 75 Kinder aufgenommen werden. Denn die normale Klassengröße liegt an einer Sekundarschule bei durchschnittlich 25 Kindern. Ebenfalls eine Rolle spielt bei der Bemessung der Klassengrößen der Anteil der Förderkinder. Für das kommende Schuljahr haben sich davon zehn an der Josef-Annegarn-Schule angemeldet, sodass in jeder Klasse etwa drei unterrichtet würden.
Andreas Behnen geht davon aus, dass die Bezirksregierung der Überhangklasse zustimmt. Denn die Alternative wäre eine Ablehnung von angehenden Fünftklässlern und das in einer Situation, in der andere Schulen im Umkreis ebenfalls voll belegt sind, etwa Telgte (WN berichteten).
Zudem, das lässt Behnen durchblicken, habe er Anmeldungen von Schülern bekommen, die zuvor bereits in Saerbeck „ihr Glück“ versucht hatten. Eine zweite Ablehnung, so der Schulleiter, wäre den Eltern sicherlich kaum zu vermitteln.
Für den kommenden fünften Jahrgang wurden zum Schuljahr 2017/2018 nach aktuellem Stand 88 Schülerinnen und Schüler angemeldet: 63 kommen aus Ostbevern, acht aus Kattenvenne, ein Kind kommt aus Lienen, 15 wohnen in Ladbergen, ein Westbeverner Kind ist ebenfalls dabei.
Bei den Anmeldezahlen können sich nach Angaben des Schulleiters in den nächsten Tagen noch Änderungen ergeben. Denn mit zwei bis drei Nachmeldungen rechnet Andreas Behnen noch. Das hat ein Abgleich der Listen ergeben. Insofern geht er sogar von 90 oder 91 Schülern aus, die im kommenden Schuljahr an die Josef-Annegarn-Schule wollen.
Auch wenn die aktuelle Situation für den Schulleiter und viele andere etwas unbefriedigend ist, so haben Andreas Behnen und sein Kollegium aber auch einen Grund zur Freude: Die Befürchtung, dass die neue Gesamtschule Lengerich/Tecklenburg, die zum neuen Schuljahr an den Start geht, Schüler etwa aus Ladbergen an sich binden könnte, hat sich zumindest in diesem Jahr nicht bestätigt.
Wie bereits vor längerer Zeit bereits berichtet, hatte sich der Rat der Gemeinde Ostbevern in seiner Sitzung am 15. September vergangenen Jahres ausführlich mit der beabsichtigten Errichtung dieser sechszügigen Gesamtschule Lengerich/Tecklenburg befasst. Einstimmig wurde seinerzeit der Beschluss gefasst, dass die Gemeinde Ostbevern das Einvernehmen zur Errichtung dieser Gesamtschule nicht erteilt.

wnwuerfel 02.03.2017 A. Große Hüttmann