Shakespeares "Wie es euch gefällt" im Theaterjugendring
Michael wurde kurzerhand zu Herzog Frederick

wn2016109Schulleiter Andreas Behnen (r.) und sein Stellvertreter Ekkehard Strels bei der Überreichung Foto: JAS 

Ostbevern - Rund 180 Schülerinnen und Schüler der Josef-Annegarn-Schule haben in dieser Spielzeit Theaterluft geschnuppert. Zum Abschluss kamen Barabara Bily und Peter Hägele vom Theater Münster in die Schule und stellten die Komödie Shakespeares` „Wie es euch gefällt“ vor.
Gefallen an Shakespeares „Wie es euch gefällt“ fanden Mädchen und Jungen aus den 8. bis 10. Klassen der Josef-Annegarn-Schule, die zum Auftakt des diesjährigen Theaterjugendrings die Komödie des berühmten englischen Dramatikers in Münsters Großem Haus miterlebten, berichtete der stellvertretende Schulleiter Ekkehard Strels.
Doch bis dahin war es ein weiter Weg, weil die Münsteraner Inszenierung das Verständnis des Schauspiels zumindest für junge Theaterbesucher nicht auf den ersten Blick erschließt. „Erschwerend hinzu kommen die mitunter verwirrenden Beziehungsgeflechte der handelnden Personen“, so Strels weiter. Um den jungen Theatergängern nicht gleich den ersten Besuch zu verhageln, machte man aus der Not eine Tugend und lud die Theaterprofis nicht nur zur obligatorischen Nachbesprechung, sondern obendrein zur Einführung des Stückes in die Schule ein. Barbara Bily, die leitende Dramaturgin des Shakespeare-Stückes, und Peter Hägele, Dramaturg und Theaterpädagoge beim Theater in Münster, übernahmen bereitwillig diese Aufgabe und erläuterten anschaulich die Beziehungsgeflechte der einzelnen Personen, wobei sie die Rollen kurzerhand auf die Jugendlichen übertrugen, sodass auf der Bühne der Schulaula aus Michael plötzlich Herzog Frederick, aus Julia dessen Tochter Celia und aus Frederike deren Cousine Rosalinde wurden. Auf diese Weise wurden den Jugendlichen die wichtigsten Charaktere und ihre Beziehungen untereinander nähergebracht. Dass die Münsteraner Inszenierung vor allem im ersten Teil mit einem Minimum an Bühnenbild auskommt – gerade einmal drei schwarze Bänke stellen ein herzogliches Schloss dar –, bedurfte ebenso der Erläuterung wie ein überdimensionaler Apfel, der im zweiten Teil einen Wald symbolisieren soll. Ohne die hilfreichen Anmerkungen der beiden Dramaturgen wäre vor allem diese Symbolik für die Schüler nur schwer zu verstehen gewesen.
Neugierig auf die Reaktionen besuchten die beiden Theaterdramaturgen tags darauf erneut die Josef-Annegarn-Schule und zeigten sich positiv überrascht über die vielen Deutungen und Assoziationen, die bei den Acht- bis Zehntklässlern durch den Besuch des Schauspiels hervorgerufen wurden.
Um mit Shakespeare zu sprechen: Ende gut, alles gut. Das fand auch die Schulleitung der Josef-Annegarn-Schule mit Andreas Behnen und Strels, die sich am Ende des Jahres nicht nur bei Barbara Bily und Peter Hägele, sondern stellvertretend beim ganzen Team des jungen Theaters Münster für die wieder einmal hervorragende Zusammenarbeit bedankten. „180 teilnehmende Jugendliche, und damit erneut fast jeder zweite Acht- bis Zehntklässler, sind ein beredtes Zeugnis dafür“, sagte der stellvertretende Schulleiter.

wnwuerfel 15.12.2016