Dennis Kemper (Kl. Bild) berichtet der 9a der JAS sowie Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster (hinten r.), und Michaela Weitkamp, Wirtschaftsförderin der Gemeinde Ostbevern(hinten l.), aus seinem Alltag als Azubi in einer Tischlerei.
 
Dennis Kemper (kl. Bild) berichtet der 9a der JAS sowie Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster (hinten r.), und Michaela Weitkamp, Wirtschaftsförderin der Gemeinde Ostbevern (hinten l.), von seinem Alltag als Azubi in einer Tischlerei. Foto: Sebastian Rohling

 

Volles Programm an der Josef-Annegarn-Schule: Denn der Methodentag ist vor allem für die neunten Klassen von besonderer Bedeutung.

Nachdem in den ersten beiden Stunden Experten von AOK, Barmer und LBS mit den Schülern ein Bewerbungstraining durchgeführt hatten, stand im Anschluss ein Gespräch mit sogenannten Ausbildungsbotschaftern an. Dabei handelt es sich um eine Kooperation von IHK und HWK, die Auszubildende in die Schulen schicken, die noch mitten in der Lehre sind und deshalb authentisch berichten können, was an ihrem Beruf Spaß macht, so das Konzept. „Wir wollen mit unseren Botschaftern das Interesse an Ausbildungsberufen steigern, da dieses doch merklich abgenommen hat“, erklärte der Präsident der Handwerkskammer Münster, Hans Hund, der sich vor Ort einmal ansehen wollte, wie das Projekt in der Praxis läuft.

Einer der Botschafter war früher sogar selbst Schüler der JAS, bevor er seine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker anfing. „Ich weiß, wie verunsichert man in der neunten Klasse ist. Das war alles echt spannend, auch wenn die beiden Referenten aus Berufsgruppen kamen, die für mich nicht interessant waren“, erinnert sich Janis Unländer, seinerzeit etwas über die Ausbildung zum Zahntechniker und Bäcker gelernt zu haben. Weitere Ausbildungsbotschafter waren der angehende Metallbauer Theo Sapranidis, der Friseur-Azubi Lena Tegelkamp sowie der Tischler im zweiten Lehrjahr, Dennis Kemper.

Letzterer war zunächst in der 9a, wo er von Schüler Tom Weber offiziell begrüßt worden war. Die Jugendlichen wollten von ihm unter anderem wissen, wie er seinen Ausbildungsberuf gefunden hat. „Ich habe Praktika gemacht“, erklärte der angehende Tischler kurz und bündig. „Nach den ersten beiden in einer Konditorei und in der Verwaltung wusste ich, das ist nicht meine Zukunft. Da ich aber schon immer gerne gewerkelt habe, habe ich dann noch ein Praktikum in einer Tischlerei gemacht – und genau in der mache ich derzeit meine Ausbildung.“

Damit unterstrich der Azubi, was zuvor auch schon die Ausbildungskoordinatoren sowie Hans Hund betonten hatten: „Man kann lieber ein Praktikum zu viel, als eines zu wenig machen. Denn so kann man praktisch erfahren, was einem liegt – oder eben nicht“, ermutigte der Kammerpräsident die Schüler, mehr über ihren Traumjob, aber auch über sich selbst zu erfahren.

Im weiteren Verlauf berichtete Dennis Kemper von den ersten schweren Wochen, wenn alles neu für einen ist, von der Berufsschule, seinem Alltag sowie von dem tollen Gefühl, wenn der Meister einem immer mehr zutraut und mit neuen Aufgaben betraut. „Dann macht der Job noch mal mehr Spaß.“

Samstag, 07.07.2018, 06:00 Uhr