Die Josef-Annegarn-Schule erteilt  den Unterricht ab dem Schuljahr 2024/25 als sogenannte kooperative Sekundarschule ab Klasse sieben in zwei nach unterschiedlichen Anforderungsebenen getrennten Bildungsgängen. Das soll eine gezieltere Förderung der Schüler ermöglichen.

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Die Josef-Annegarn-Schule in Ostbevern. Eine Änderung der Organisationsform sorgte für Diskussionen im Schulausschuss. Foto: Andreas Große Hüttmann

Mehrheitlich hat sich der Bildungs-, Generationen- und Sozialausschuss bei seiner jüngsten Sitzung für eine Änderung der Organisationsform der Josef-Annegarn-Schule ausgesprochen. Sie erteilt nämlich den Unterricht ab dem Schuljahr 2024/25 als sogenannte kooperative Sekundarschule ab Klasse sieben in zwei nach unterschiedlichen Anforderungsebenen getrennten Bildungsgängen.

Die Verwaltung wurde beauftragt, bei der Bezirksregierung den entsprechenden Antrag auf Änderung der Organisationsform zu stellen. Dagegen stimmten die beiden Vertreter der SPD-Fraktion. Die Sozialdemokraten hatten bereits im Vorfeld der Sitzung einen umfangreichen Fragenkatalog eingereicht, der von der Verwaltung schriftlich beantwortet worden war.

SPD stimmt dagegen

Peter Eisel äußerte in diesem Zusammenhang die Befürchtung, dass seiner Meinung nach rund ein Drittel der Schüler durch die nach unterschiedlichen Anforderungsebenen getrennten Bildungsgänge „abgehängt“ werden könnten. Seine Fraktion habe auch mit der zuständigen Schulaufsicht gesprochen. Letztlich sei die SPD nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema der Meinung, dass eine „Änderung der Organisationsform nichts an den Problemen“ ändere.

Das führte unter anderem bei Thomas Große Stetzkamp (CDU) zu Kopfschütteln, denn nicht ein Abhängen von Schülern, sondern eine gezieltere Förderung sei die Intention des Ganzen, sagte er. Das unterstrich auch Schulleiter Andreas Behnen.

Schulkonferenz hat zugestimmt

Eine wie von der SPD wohl zwischen den Zeilen unterstellte „Absonderung von herausfordernden Schülern“ sei nicht beabsichtigt, sondern das Ziel sei eine den jeweiligen Schülergruppen angepasste Lernatmosphäre, um sie gezielt zu fördern und zu unterstützen. Zudem betonte Behnen, dass die Schulkonferenz als höchstes Gremium der Einrichtung nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema erst vor wenigen Tagen bei einer Enthaltung und einer Nein-Stimme für die Veränderung votiert habe.

Heinz Spiekermann-Coppenrath betonte als VIBO-Vertreter, dass sich der Verein zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen nicht in die pädagogische Debatte einmischen wolle. Gleichwohl sei es VIBO wichtig, dass die Integration, die in Ostbevern seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert habe, weiter ausreichend in den Konzepten berücksichtigt werde. Die Bedeutung der Inklusion unterstrich auch die Ausschussvorsitzende Anja Beiers. Schulleiter Andreas Behnen sagte, dass dieses Ziel mit der Änderung der Organisationsform keineswegs aus den Augen verloren werde.

Quelle: WN Von Andreas Große Hüttmann (; aktualisiert: 08.05.2023, 05:04 Uhr)