Die Eingangsklassen 5 und 6 bilden eine pädagogische Einheit: die Orientierungsstufe. Die Lerngruppen der Klassen 5 und 6 sind dabei durchgängig heterogen zusammengesetzt. Es findet eine Klassenstunde mit dem Klassenteam in der Woche statt, in der Zeit für Organisation oder für soziales Lernen ist. Die Lernentwicklung aller Schüler:innen wird beobachtet, in vier Beratungskonferenzen pro Schuljahr erörtert und es werden Erfahrungen mit den Klassenleitungen der Grundschulen ausgetauscht.

Das übergeordnete Ziel der Orientierungsstufe ist, bei allen Schüler:innen die Schulformeignung festzustellen. Um diese wichtige Entscheidung in Ruhe durchzuführen und um den Wechsel von der Grund- zur Sekundarschule möglichst stressfrei zu gestalten, gehen alle Schülerinnen und Schüler ohne Versetzungsentscheidung von der Klasse 5 in die Klasse 6 über. Erst am Ende der Klasse 6 wird entschieden, welchen (internen) Schulzweig die Schüler:innen und Schüler ab Klasse 7 besuchen werden.

Jede Schülerin und jeder Schüler unserer Schule hat das Recht auf die höchsten Bildungschancen – das ist unsere Überzeugung. Doch wie können wir dieses Versprechen in einer immer komplexeren Welt, die immer größere Herausforderungen an unsere Gesellschaft und damit auch an unsere Kinder stellt, in die Tat umsetzen?

Wir als Schulgemeinschaft glauben, dass wir dieses Versprechen am besten einlösen können, indem wir den Schülerinnen und Schülern eine konstante Gruppenumgebung bieten. Eine Gruppe, die die gleichen Ziele teilt und deshalb gemeinsam darauf hinarbeiten kann. Gleichzeitig haben unsere Schülerinnen und Schüler mit der Perspektive auf vier verschiedene Schulabschlüsse nach Klasse 9 und 10 unterschiedliche Lernbedingungen, -herausforderungen und Bedürfnisse. Diesem Spannungsfeld wollen wir durch die Einrichtung von Bildungsebenen nach Klasse 6 begegnen.

Auf der Grundebene bereiten sich die Schüler:innen auf den Erwerb des Hauptschulabschlusses vor. Ein möglichst breites und qualitativ hochwertiges Angebot im Praktischen, im Sport und im sozialen Bereich – in den höheren Klassenstufen ergänzt durch eine enge Verknüpfung mit unserer starken Berufsorientierung und Verzahnung mit der lokalen Wirtschaft – gibt den Schüler:innen der Grundebene eine schulische Ausbildung, die möglichst nah und handfest auf eine berufliche Ausbildung – wenn möglich – vor Ort vorbereitet.

Auf der Erweiterungsebene erhalten die Schüler:innen ein Angebot, das sich darauf konzentriert, die schulischen Voraussetzungen für den Erwerb der Fachoberschulreife und einer Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe zu erwerben. So wird der Fachunterricht verstärkt auf die Anforderungen der Sekundarstufe II abzielen. Außerdem werden wir die Kooperation mit Schulen der Sekundarstufe II verstärken, um unseren Schüler:innen dieses Bildungszweigs bessere Einblicke in die Oberstufe zu ermöglichen.

Wir sind davon überzeugt, dass wir durch die Umstellung auf das kooperative System unseren Schüler:innen einen Bildungsweg anbieten können, der den individuellen Bedürfnissen in höherem Maße entspricht und so das Versprechen unserer Schule – die höchsten Bildungschancen für jeden unserer Schüler:innen – verwirklicht.

 
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